Volles Haus und beste Stimmung hieß es kürzlich beim traditionellen Neujahrsfrühschoppen der SPD Frammersbach: Gut 50 Interessierte nutzten die Gelegenheit um SPD-Landratskandidatin Pamela Nembach und ihr Programm sowie die Kandidaten der Region für die Kreistagswahl am 15. März 2020 kennen zu lernen.
„Wenn über unseren Landkreis und Kreispolitik gesprochen wird, kommen häufig nur die großen Themen vor, zuletzt insbesondere die Krankenhaussituation oder die B 26n“, erklärte SPD-Vorsitzender Florian Sauer die Motivation, die Kreispolitik in den Mittelpunkt des Frühschoppens zu stellen. „Wichtige Punkte“, bestätigte er, dennoch kämen viele Inhalte viel zu kurz oder nur am Rande vor. Vielleicht trüge dieser Eindruck auch, sei dann aber Ergebnis fehlender Information oder Informationsmöglichkeiten. Erst tags zuvor habe er noch einmal Themen auf der Homepage des Landkreises recherchieren wollen, sei dort aber nicht weiter gekommen. Dass es anders geht, weiß der 35-jährige Diplom-Politologe, der von 2012 bis 2015 in NRW für eine SPD-Kreistagsfraktion als Geschäftsführer tätig war: „Dort sind alle öffentlichen Vorlagen, Beschlüsse und Niederschriften im Ratsinformationssystem für die Bürger frei zugänglich.“ Das sei in jedem Fall einer der ersten Punkte, den sie umsetzen wolle, stimmte Nembach zu.
Allgemein hätten beide in den letzten Jahren bei der Führung des Landratsamtes die Bereitschaft vermisst, überhaupt Ideen und Initiativen anzunehmen und deren Umsetzung zu prüfen. So zum Beispiel bei der Koordination der Klärschlammentsorgung: Erst auf Druck der Bürgermeister wurde diese anvisiert, nachdem ein Antrag der Kreis-SPD Monate zuvor noch abgelehnt worden war. Ein digitaler Wegweiser zum barrierefreien Zugang zu Gebäuden in Main-Spessart war schon vor dreieinhalb Jahren von der SPD beantragt, aber erst vor einem halben Jahr so richtig in Angriff genommen worden.
Sie wolle das Landratsamt wieder zu einer aktiveren Behörde machen, die Anliegen vorausschauend anpacke, wie den Wohnungsbau, erklärte Nembach. Der Wohnungsmarkt sei so gut wie leer gefegt und die Mietpreise seien mitunter auch nicht ohne. Mit einer vom Landkreis geführten Wohnungsbaugesellschaft könnte dem Wohnungsmangel begegnet werden. „Und den Leerständen“, ergänzte Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer. Sein Appell Richtung Landratsamt: Mehr Koordination und Unterstützung bei Themen, die alle 40 Kommunen im Landkreis betreffen. Bei den vielen zu bearbeitenden Themen heutzutage, könnten gerade kleinere Gemeinden mit ihrer begrenzten Anzahl an Mitarbeitern schon in Schwierigkeiten kommen. Kreisrat Jürgen Neuwirth schlug in seinem Bericht über die letzten sechs Jahre in die selbe Kerbe, mit dem Fazit: Für die kommende Periode erhoffe er sich mehr Anstrengung und Impulse, zum Wohle eines zukunftsfesten Landkreises Main-Spessart und ebensolcher Kommunen.