Landtagskandidat Gottschalk beim Frühschoppen der SPD Frammersbach: Bildung und bessere Finanzausstattung der Kommunen als zentrale Themen

21. Januar 2018

Ganz im Zeichen der bevorstehenden Landtagswahl stand der traditionelle Neujahrsfrühschoppen der Frammersbacher SPD. Über zwei Dutzend Interessierte waren in die Berghütte gekommen, um die politischen Positionen des SPD-Landtagskandidaten für Main-Spessart, Sven Gottschalk, zu hören.

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Mit einem Rückblick auf das erste Amtsjahr von Bürgermeister Christian Holzemer (SPD) begrüßte der Frammersbacher SPD-Vorsitzende Florian Sauer die Anwesenden und lobte den Tatendrang des neuen Verwaltungschefs: „Gerade in Sachen Bürgerfreundlichkeit und Serviceorientierung hat sich im Rathaus einiges getan.“ Vom neu eingerichteten Bürgerserviceportal und einem gemeindlichen facebook-Auftritt über Sprechzeiten der Amtsleiter und des Bürgermeister bis zur Reaktivierung regelmäßig stattfindender Bürgerversammlungen sei der direkte und persönliche Kontakt zur Gemeindeverwaltung bestens gewährleistet. Dringliche Zukunftsaufgaben seien beim Bürgermeister ständig präsent und in Arbeit, wie die Bürgerversammlungen gezeigt haben, so Sauer.

Einsatz für gleichwertige Lebensverhältnisse

Anhand seines bisherigen Werdegangs erläuterte Gottschalk anschließend, die Beweggründe für sein politisches Engagement und seine politischen Positionen. „Gerechtigkeit fängt bei der Bildung an, und dazu gehört, dass alle die gleichen Chancen haben. Gerade in Bayern bestimmt aber immer noch zu oft der Geldbeutel der Eltern über die Zukunft der Kinder“, so Gottschalk, dem nach eigenen Worten die Möglichkeit gegeben war, sich immer wieder weiter zu bilden. Gottschalks Forderungen nach mehr gemeinsamem Lernen und mehr Raum, um sich ausprobieren zu können, fand dabei großen Anklang bei den Zuhörern. Die Bildungspolitik der CSU-Staatsregierung schieße total am Ziel vorbei, bescheinigte ein mittlerweile pensionierter Lehrer. Der Übertrittsdruck, der gerade in Bayern erzeugt würde, sei da nur ein Beispiel.

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Der Einsatz für die Allgemeinheit, liege ihm sehr am Herzen, begründete Gottschalk sein Engagement in jungen Jahren als FOS-Schülersprecher. Nach zehn Jahren bei der Bundeswehr mit Auslandseinsatz in Afghanistan, die Gottschalk als „die prägendste Zeit in meinem Leben“ bezeichnete, verstärkte sich der Gedanke, sich ehrenamtlich und politisch zu engagieren. „Wenn man das Leid dort gesehen hat, kommt man automatisch zu der Frage, wie gut es uns geht. Doch ist das überall so – in Bayern und Deutschland?“ Er werde sich jedenfalls für gleichwertige Lebensverhältnisse einsetzen, verwies der SPD-Kreisvorsitzende auf einige Veranstaltungen, die die SPD dazu bereits in Main-Spessart organisiert hatte.

Sehr gute Grundversorgung in Frammersbach

Mit Einzelhandel, Banken, Ärzten und Schule sei die Grundversorgung in Frammersbach sehr gut. Doch schon beim Breitbandausbau gehe es los, so die Zuhörer. 30 Mbit/s seien im Vergleich mit anderen Ortschaften in Main-Spessart zwar gut, aber insgesamt gesehen deutlich zu wenig. „Sowohl unser sogenannter Heimatminister Söder als auch Dobrindt, der im Bund als Minister für digitale Infrastruktur verantwortlich ist, haben hier völlig versagt“, so die einheitliche Meinung. Auch die finanzielle Ausstattung der Kommunen müsse besser werden und der Anteil der Kommunen an den staatlichen Steuereinnahmen steigen, ergänzte Harald Schneider, der im Herbst als Bezirkstagskandidat der SPD antritt. „Mit 12,75% haben wir die niedrigste Verbundquote in ganz Deutschland. Kein Wunder, musste die Bayerische Landesbank 2008 doch mit 10 Milliarden Euro aus Steuermitteln gerettet werden. Noch heute zahlen wir jährlich 250 Millionen Euro an Zinsen. Nur davon will heute kaum noch jemand etwas wissen“, so Schneider abschließend.

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