Flur und Wald vom Müll gesäubert

31. Juli 2019

„Früher war der Fisch in der Packung, heute ist die Packung im Fisch“, ist einer der Slogans, den man auf Plakaten bei den Friday for Future-Demos lesen kann. Ob das auch für das Spessartwild gilt, fragten sich die Helfer bei der Müllsammelaktion der Frammersbacher SPD.

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Abschlussrast an der Wanderhütte nach der Müllsammelaktion, organisiert von der Frammersbacher SPD

In fünf Gruppen zogen gut 20 Teilnehmer entlang beliebter Wander- und Spazierwege durch das Rinderbachtal, das Hinterdorf/Gewerbegebiet, das Areal zwischen Wanderhütte und Grotte über den Feuchtwiesenerlebnispfad und die Wege rund um die Skihütte. Zehn große Säcke mit achtlos und offenbar teils auch bewusst in die Natur geworfenem Müll wurden gefüllt, darunter beispielsweise eine ganz Tüte voll abgebrannter Zigarettenstummel. „Nicht nur, dass es Jahrzehnte dauert, bis sie sich zersetzen, vielmehr landet das aus den Filtern ausgewaschene Nikotin letztlich in Gewässern, Seen und Flüssen“, wusste ein Helfer zu berichten. Die Auswirkungen auf Wasserlebewesen sind wissenschaftlich erforscht und reichen von Gen- und Verhaltensänderungen bis hin zum Tod. In Fischen können sich manche Gifte sogar ansammeln und so in die Nahrungskette kommen, wie es mit Plastik bereits der Fall ist. Vor kurzem hatten Forscher erstmals Mikroplastik im Stuhl von Menschen nachgewiesen, das über Wasser aus Flaschen und Meerestiere aufgenommen wurde.

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„Wir hoffen, dass das Spessartwild hiervon noch lange verschont bleibt“, fasste SPD-Vorsitzender Florian Sauer angesichts der zahlreichen im Wald aufgelesenen Verpackungen, Absperrbänder und Bonbonpapiere zusammen. Bei der abschließenden Vesper an der Wanderhütte diskutierten die Teilnehmer noch, was angesichts der allgemeinen Plastik- und Müllflut zu tun sei: Alle sind gefragt, im Kleinen, vor der eigenen Tür und unmittelbar vor Ort, so der Tenor. Möglichst keine eingepackten Produkte kaufen, darauf achten, dass nicht einfach Müll in der Natur oder auf der Straße landet und auch die Politik stehe in der Verantwortung. „Wenn es nicht anders geht, dann müssen eben höhere Strafen für Müllsünder her“, so eine Teilnehmerin. Eine Forderung, die die SPD-Landtagsfraktion in Bayern ebenfalls erst vor kurzem gestellt hatte. Über zunehmende Entsorgung von Plastik- und Restmüll in der Biotonne im Landkreis Main-Spessart berichtete Kreisrat Jürgen Neuwirth, dessen vegane und selbstgemachte Seitan-Burger – verpackt in einer Glasschüssel – bestens schmeckten und angenommen wurden.

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