Eine Mitgliedschaft zu Willy Brandts und Helmut Schmidts Zeiten: Langjährige Mitglieder geehrt

24. Oktober 2022

50, 40 und 25 Jahre halten Dieter Nagl, Bernd Zänsler und Sandra Völp jetzt schon der Sozialdemokratie die Treue. Ein besonderer Anlass zu dem der SPD-Vorsitzende Florian Sauer gemeinsam mit Bürgermeister Christian Holzemer und dem Lohrer SPD-Vorsitzenden und Listenkandidaten für die bayerische Landtagswahl 2023, Marc Nötscher, die Verdienste der Geehrten würdigten.

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Ehrung für langjährige Mitgliedschaft bei der SPD Frammersbach (v.l.): Bürgermeister Christian Holzemer, Stellvertretende Vorsitzende SPD Frammersbach Sandra Völp, Dieter Nagl, SPD-Vorsitzender Florian Sauer, Bernd Zänsler und Listenkandidat für die bayerische Landtagswahl Marc Nötscher

Bei einem Ehrungsabend schauten sie auch auf das 159-jährige Bestehen der Sozialdemokratie und erinnerten an die vielen Höhen aber auch an so manches Down in der SPD-Geschichte: „Worauf es ankommt, sind Mitglieder wie ihr, die sich standhaft und langfristig einbringen, und nicht beim ersten Gegenwind zurückziehen.“ Zugleich sei der Weg eines jeden Mitglieds in die SPD ganz individuell bestimmt, wie anschließend auch deutlich wurde.

In einer ersten Laudatio würdigte Bürgermeister Christian Holzemer die Leistungen von Dieter Nagl: In einem aufwühlenden Jahr 1972 mit Watergate-Affäre, Münchner Olympia-Attentat, Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und vorgezogenen Bundestagswahlen war Nagl in die SPD eingetreten. Willy Brandts umsichtige und fortschrittliche Modernisierungspolitik war ausschlaggebend, wie Holzemer erläuterte: Eine „Neue Ostpolitik“, die auf Entspannung setzte, der Kniefall von Warschau, die Verleihung des Friedensnobelpreises aber auch die innenpolitischen Reformen in der Sozial-, Bildungs- und Rechtspolitik, die mit dem Ausspruch „Mehr Demokratie wagen“ einhergingen. Als SPD-Vorsitzender von 1983 bis 1991 und Gemeinderatsmitglied von 1984 bis 2002 war Nagl dann selbst zu einer Hoch-Zeit der Frammersbacher SPD an vorderster Stelle aktiv: Bei den Kommunalwahlen im März 1984 gelang es mit SPD-Kandidatin Beate Höner die erste Bürgermeisterin Frammersbachs zu stellen und im folgenden wichtige Projekte auf den Weg zu bringen.

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Auch für Bernd Zänsler war Willy Brandt eine ganz wesentliche Figur für das Engagement in der SPD ab dem Jahr 1982. Die vorhergehende Kanzlerschaft Helmut Schmidts (1974 bis 1982) war von einem schwierigen wirtschaftlichen, innenpolitischen und internationalen Umfeld geprägt, mit der ein oder anderen Parallele zur aktuellen Situation, wie Sauer aufzeigte: Ansteigende Inflation und Arbeitslosigkeit mit weltweiter Wirtschaftsrezession, RAF-Terror, sich verschärfender Ost-West-Konflikt, Rüstungsspirale und Atom-Debatte stellten Gesellschaft und Politik und damit auch die Bundesregierung vor eine Zerreißprobe, die schließlich zu deren Ende führte. Um dem SPD-Vorsitzenden Willy Brandt den Rücken zu stärken, aber auch um selbst aktiv zu sein, trat Zänsler der SPD bei. Im Ortsverein engagierte er sich bis 2006 in der Vorstandschaft, von 1990 bis 1996 als Gemeinderat und auch heute noch immer wieder bei Aktivitäten und als Revisor.

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Auf ein jetzt schon sehr aktives Parteileben kann auch Sandra Völp schauen: Seit 2010 ist sie stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, seit 2014 Gemeinderätin und dort bereits seit sechs Jahren Fraktionsvorsitzende. „Hier, aber auch als echter Aktivposten bei allen möglichen Aktionen der SPD ist sie unersetzlich“, lobte Sauer und fügte mit einem Schmunzeln an, dass eine ausführliche Laudatio mit politisch-historischem Bezug dann bei der 50-jährigen Mitgliedschaft Völps folgen werde. In Abwesenheit wurden abschließend Albert Friedel für 60-jährige Mitgliedschaft und Maria Breitenbach für 50-jährige Treue zur SPD geehrt.

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