"Das Leben kann man uns nehmen - die Ehre nicht!"

05. Mai 2013

Am 19.04.2013 beschäftigte sich der SPD-Ortsverein mit der 150-jährigen Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. Zahlreiche Zuhörer lauschten dem tollen Vortrag von Thorsten Meyerer aus Klingenberg (Landkreis Miltenberg). Es war maßgeblich dem ausgebildeten Historiker und Gymnasiallehrer zu verdanken, dass es ein spannender und kurzweiliger Abend wurde.

Von den Gründungsjahren in der Arbeiterbewegung über Krieg, Verfolgung bis in die Neuzeit beleuchtete Meyerer die wichtigsten Stationen aus 150 Jahren SPD.
Mit viel stolz kann man auf die Politiker um Friedrich Ebert zurückblicken, die die erste deutsche Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg mit aller Kraft erst erschufen und dann verteidigen wollten. Erst mit dem Versagen der bürgerlichen Parteien konnte Adold Hitler diese erste Demokratie - auf legalem Wege! - abschaffen. Für Gänsehaut sorgte der Tonmitschnitt der berühmten Rede Otto Wels mit der er die Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes begründete. "Freiheit und Leben kann man uns nehmen - die Ehre nicht!" Viele Tausend Sozialdemokraten haben diese Aufrichtigkeit in den dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte mit dem Leben bezahlen müssen. Es war deswegen auch folgerichtig, dass nur mit einem Sozialdemokraten - Willy Brandt - in den 1970er Jahren eine glaubhafte Entspannungspolitik möglich war, die der Grundstein für die spätere Wiedervereinigung ist. Nicht verschwiegen wurden aber auch die tiefen Täler, die es zu durchschreiten galt. Gerade mit der unausgewogenen Politik der letzten Regierungsjahre hat man viel Misstrauen gegenüber der Sozialdemokratie verbreitet. Es wird ein langer Weg, wieder zur alten Stärke zu gelangen. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass sich die SPD aus einem Tief befreit. Vor allem auf die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in den Städten und Gemeinden kommt es an. Sie kümmern sich um die alltäglichen Sorgen und Nöte der Bürger. Auch hier in Frammersbach - und das schon seit über 100 Jahren!

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